Rollrasen verlegen – Anleitung Schritt für Schritt
Einen Rollrasen richtig zu verlegen, erfordert fünf Schritte. Zuerst wird der Boden vorbereitet. Dann erfolgt der Rollrasen-Einbau, sprich: der Rasen wird verlegt. Anschließend wird der frisch angelegte Rollrasen gewässert, gemäht und gedüngt. Wann der richtige Zeitpunkt für die Verlegung gekommen ist und wie Sie die einzelnen Schritte erfolgreich ausführen, verraten wir Ihnen in unserer Anleitung – und im Video. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und lernen Sie hier, wie Sie Ihren Rollrasen selbst verlegen.
Boden vorbereiten
Die Vorbereitung für das Verlegen eines Rollrasens ist die halbe Miete. Die zukünftige Fläche, auf der Sie Rollrasen anlegen wollen, sollte frei von jeglichem Bewuchs sein. Entfernen Sie vorher Unkraut und alten Rasen. Jener wird entweder mit einem speziellen „Sodenschneider“ maschinell abgeschält oder mit einer Schaufel abgetragen. Die nun freie Erdfläche wird im nächsten Arbeitsgang tiefgründig gelockert. Nutzen Sie dafür entweder eine Bodenfräse oder graben Sie das Erdreich um. Sammeln Sie Steine, Wurzelreste und andere Verunreinigungen auf.
Tipp: Bei schweren, lehmigen Böden empfehlen Rasenprofis, Sand mit einzuarbeiten. Dadurch erhöhen Sie die Drainagefähigkeit des Bodens (1 – 3 m3 pro 100 m2), also die Fähigkeit des Untergrundes, Wasser abfließen zu lassen. Bei zu leichten bzw. sandigen Böden sollten Sie eine ausreichende Menge Humus mit einarbeiten.


Es folgt das Feinplanum. Harken Sie den Boden so lange, bis sich keine Bodenwellen bzw. Senken mehr in der Fläche befinden. Danach wird die planierte Fläche wieder verdichtet. Am einfachsten geht dies mit einer Rasenwalze, die Sie sich im Baumarkt oder Gartencenter ausleihen. Dieser Arbeitsgang ist sehr wichtig und sollte gewissenhaft durchgeführt werden.
Tipp: Nach dem Walzen empfehlen wir, einen speziellen Starterdünger aufzutragen – vorzugsweise mit einem Streuwagen. Die gewalzte und damit glatte Fläche harken Sie nun nochmals leicht auf. Dabei werden sowohl letzte Unebenheiten beseitigt als auch aufgetragener Dünger eingearbeitet.
Rollrasen richtig verlegen
Der Untergrund sollte für den Einbau des Rollrasens erdfeucht sein. Wenn Sie Ihren Rollrasen selbst verlegen, beginnen Sie wie die Profis in einer Ecke. Rollen Sie die erste Bahn aus. Danach legen Sie Bahn für Bahn eng aneinander an (siehe Schema) . Die Bahnen des Rollrasens werden versetzt angelegt, damit Sie später keine Nahtstellen mehr sehen.
Die Rasensoden schneiden Sie mit einem Küchenmesser zu. Rundungen werden so problemlos eingepasst. Wir empfehlen, einige Bretter bei der Verlegung zu Hilfe zu nehmen. Legen Sie diese Hilfsmittel auf den bereits verlegten Rollrasen, um bei den weiteren Arbeiten keine Trittspuren im Boden zu hinterlassen. Nach dem Verlegen walzen Sie den Rollrasen nochmals vorsichtig an, damit er einen guten Kontakt zum Erdreich hat.


Wässern
Wässern Sie nun den Rollrasen ausgiebig und durchdringend (ca. 15 – 20 l pro m2). Achten Sie in der folgenden Anwachszeit unbedingt auf ausreichende Bewässerung! Der Rollrasen und das Erdreich müssen immer feucht sein! Nach rund 14 Tagen (je nach Witterung) ist die Rasensode mit dem Boden verwachsen. Fahren Sie erst dann die Rasenbewässerung langsam auf ein normales Maß zurück.
Tipp: Durch die intensive Bewässerung kann es zu einer vermehrten Pilzbildung im Rasen kommen. Diese bräunlichen Hütchenpilze verschwinden, sobald die Bewässerung nach dem Anwachsen des Rasens wieder auf ein normales Maß reduziert wird.
Mähen
Bei einer Rasenhöhe von ca. 6 – 7 cm sollte der Rasen zum ersten Mal geschnitten werden (bei Spielrasen auf ca. 3,5 – 4 cm / Schattenrasen 5 – 6 cm). Bei günstiger Witterung (feucht und warm) kann dies bereits 5 – 7 Tage nach der Verlegung der Fall sein. Achten Sie darauf, dass die Messer des Rasenmähers scharf sind. In der Folgezeit ist regelmäßiges Rasenmähen entscheidend für das spätere Aussehen. Faustregel: Je häufiger, desto dichter! Nach ca. 14 Tagen ist der Rasen belastbar , nach insgesamt 4 Wochen voll belastbar (witterungsabhängig).


Düngen
4 – 6 Wochen nach der Verlegung sollte der Rollrasen gedüngt werden. Verwenden Sie einen hochwertigen Dünger, um lange Freude an Ihrem Rollrasen zu haben. Tragen Sie den Dünger gleichmäßig auf. Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang auch unsere Tipps zur Rasenpflege.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Verlegen von Rollrasen
Rollrasen lässt sich ohne Probleme von März bis November verlegen. Wichtig beim Verlegen von Rollrasen ist die Witterung. Die Wurzeln benötigen tagsüber Temperaturen im Plusbereich, damit die Wurzeln des Rollrasens effektiv in den Boden wachsen. Verlegen Sie Rollrasen möglichst noch am Tag der Anlieferung.
Wenn wir von Rasensode schreiben oder sprechen, meinen wir ein ausgestochenes, viereckiges Stück Grasnarbe. Andere Begriffe für die Rasensode sind Grassode, Plagge, Rasenziegel und Hullen (Plattdeutsch).
Ja, Sie können Rollrasen sogar im November verlegen.
Nächtlicher Frost schadet dem Rollrasen nicht. Ratsam ist es trotzdem nicht, Rollrasen im Winter zu verlegen. Die Bedingungen sind von Dezember bis Februar erheblich erschwert. Nicht nur für das Anwachsen und die Bewässerung, sondern vor allem für die Vorbereitung. Schließlich müssen Sie zum Beispiel die Erde umgraben, um den Rollrasen zu verlegen.
Verlegen Sie Ihren Rollrasen nicht bei Starkregen. Wenn der Boden zu nass oder matschig ist, kann der Rollrasen nicht richtig anwachsen. Es besteht die Gefahr von Staunässe. Der Rasen verrottet und wurzelt schlecht.
Leichter Regen hingegen ist kein Hindernis. Wenn der Boden gut entwässert ist und keine Pfützen entstehen, verlegt sich ein Rollrasen bei Regen bisweilen besser als bei Sonnenschein. Damit der Rasen gut wurzelt und anwächst, sollten Sie ihn jedoch auch nach der Verlegung bei Regen je nach Niederschlagsmenge noch bewässern.
Der Untergrund für Rollrasen sollte etwa 2 – 3 cm unter dem Niveau von angrenzenden Flächen wie Wegrändern, Beeten oder Terrasseneinfassungen liegen. Diese Differenz gleicht die Dicke des Rollrasens aus, der üblicherweise selbst etwa 2 – 3 cm hoch ist.
Wird der Untergrund zu hoch vorbereitet, steht der Rasen später über. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern stört auch beim Mähen.
Liegt das Bodenniveau hingegen zu tief, entsteht eine Kante, die das Rasenmähen und die Nutzung erschwert.
Rund 14 Tage nach dem Verlegen ist der Rollrasen belastbar. Das bedeutet, das Gras ist gut angewachsen und verwurzelt. Der Rollrasen kann betreten, bespielt, beansprucht werden. Wird der Rasen hingegen zu früh belastet, sind die Wurzeln noch nicht im Boden verankert und es kommt zu Lücken, Verdichtungen oder herausgerissenen Gräsern.
Voll belastbar ist unser Rollrasen bereits nach ca. 4 Wochen. So lange sollten Sie damit warten, Gartenmöbel aufzustellen, Spielgeräte zu installieren, regelmäßig zu mähen oder stundenlang Fußball zu spielen.
Wässern, mähen und düngen sind drei Arbeiten, die direkt mit der Verlegung von Rollrasen zusammenhängen. Vor allem in den ersten beiden Wochen nach dem Rollrasen-Einbau müssen Sie den Rasen ausgiebig bewässern. Mittelfristig genügen 1 – 2 Bewässerungen pro Woche mit 15 – 20 l pro m².
Sobald die Grashalme eine bestimmte Höhe erreicht haben, die von der Art des Rollrasens abhängt, kommt der Rasenmäher aus der Garage. Schneiden Sie höchstens ein Drittel der Halmhöhe ab.
Das Vertikutieren – also das Anritzen der Grasnarbe – wird unabhängig vom Rollrasen legen später ein jährlicher Bestandteil der Rasenpflege.
Drei Mal pro Jahr empfehlen wir eine Rasendüngung. Bevor Sie Ihren Rollrasen düngen oder nachsäen, empfehlen wir seine Belüftung. Leihen Sie sich dazu entweder eine Walze oder schnallen Sie sich Spikes unter die Schuhe.
Rasen selbst verlegen leicht gemacht
In unserer Rasenfibel finden Sie hilfreiche Anleitungen und Pflegetipps von Rasenexperten