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Rasen­krankheiten

Je nach Jahreszeit und Witterung können unterschiedliche Rasenkrankheiten im Rasen auftreten. Wichtig ist es, die Krankheiten früh zu erkennen, damit man schnell etwas dagegen tun kann. Hier haben wir die häufigsten Rasenkrankheiten aufgelistet.

Rotspitzigkeit

Ursache:

Tritt bei Neuanlagen oder Nachsaaten (geschädigtes Saatgut) auf, selten bei etablierten Rasenflächen. Schwächung der Pflanzen durch hohe Belastung wie Überdüngung, Rasenfilz, verdichteter Boden (Nässe) oder Trockenheit.

Jahreszeit:

Ganzjähriger Befall möglich.

Symptome:

Auf der Rasenfläche sind helle eingefallene Flecken erkennbar, die Halme sind schlaff und wirken schleimig. Der Wurzelhals der Pflanzen ist dunkel verfärbt. Bei ausreichend Feuchtigkeit ist ein weißes Myzel erkennbar. Die befallenen Gräser lassen sich leicht aus dem Boden ziehen.

Gegenmaßnahmen:
  • Auf ausgewogene Düngung achten
  • Trockenstress vermeiden, Bewässerung optimieren
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • Bei Neuanlage oder Nachsaat auf optimales Saatgut achten

Kronenfrost

Ursache:

Pilzerkrankung durch Übertragung von Sporen durch z. B. ein Arbeitsgerät, Menschen oder Tiere sowie Wind. Stresssituationen wie z. B. zu hohe Belastung, Unterversorgung von Nährstoffen sowie zu tiefes Mähen und Nässe begünstigen die Ansteckung.

Jahreszeit:

Befall meist in den Sommermonaten mit Beginn der „warmen Jahreszeit“ bis Anfang Herbst.

Symptome:

Helle, gelbe Flecken am Blatt und im späteren Verlauf je nach Pilzart gelblich braune bis orangefarbene staubende Pusteln (Sporenlager).

Gegenmaßnahmen:
  • Rasenflächen vom befallenen losen Gras befreien (abharken) und das Gras entsorgen
  • Kahle Flächen einsäen (auf passendes Saat achten)
  • Regelmäßiges Mähen (max. 1/3 der Halmlänge), dadurch wird die Bildung von Sporen verhindert
  • Ausgewogene Düngung
  • Vermeidung von Stresssituationen z.B. Trockenheit, Nässe

Oranger Rostpilz siehe Kronenrost

Brauner Rostpilz siehe Kronenrost

Fusarium / Sommer­fusarium

Ursache:

Schwächung der Gräser durch hohe Belastung wie z. B. einseitige Düngung, verdichteter Boden, Rasenfilz oder Trockenheit.

Jahreszeit:

Tritt meist im Sommer bei Temperaturen über 25 °C und hoher Feuchtigkeit auf.

Symptome:

Anfangs hellgrüne Flächen, die sich später hellbraun bis rotbraun färben. Bei hoher Feuchtigkeit ist am Rand ein rötliches Pilzmyzel erkennbar. Da der Rasen sich aus der Mitte heraus wieder regeneriert und die Gräser nachwachsen, ähnelt das Schadbild einem Ring oder Auge.

Gegenmaßnahmen: (vorbeugende Maßnahmen)
  • regelmäßiges Mähen (max. 1/3 der Halmlänge)
  • Rasenschnitt und Laub entfernen (Vermeidung von Rasenfilz)
  • auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren bzw. aerifizieren und sanden
  • ausgewogene Düngung (keine Stickstoffdüngung im Herbst)
  • dem Wetter angepasste Wässerung des Rasens (Vermeidung von Trockenstress)

Blattflecken­krankheit

Ursache:

Schwächung der Gräser durch schlechte Bedingungen wie z. B. anhaltende Feuchtigkeit, zu tiefer Rasenschnitt, einseitige Düngung.

Jahreszeit:

Die Erkrankung kann je nach Pilzart von Frühjahr bis Herbst auftreten. Der Temperaturbereich liegt zwischen 10 – 30 °C.

Symptome:

Auf den Blättern des Rasens sowie den Blattscheiden sind Flecken erkennbar, mit weißlich-gelben bis braunen Flächen.

Gegenmaßnahmen:
  • Regelmäßiges Mähen (max. 1/3 der Halmlänge)
  • Rasenschnitt und Laub entfernen (Vermeidung von Rasenfilz)
  • auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren bzw. aerifizieren und sanden
  • Ausgewogen Düngen
  • dem Wetter angepasste Wässerung des Rasens (Vermeidung von Trockenheit)

Mehltau

Ursache:

Anfälligkeit des Rasens wird begünstigt bei Schattenlagen, feuchtwarme Witterung sowie hoher Belastung durch zu tiefen Rasenschnitt und Staunässe.

Jahreszeit:

Ganzjähriger Befall möglich (Temperaturbereich zwischen  0 – 30 °C)

Symptome:

Auf der Oberseite der Blätter sind anfangs weiße, watteartige Flecken zu erkennen, die sich später zu einem mehlartigen weißen Belag entwickeln.

Gegenmaßnahmen:
  • Lichtverhältnisse verbessern, z. B. durch Ausdünnen der Bäume
  • Einsatz von schattenresistenten Rasensorten
  • Regelmäßiges Mähen, nicht zu tief mähen (max. 1/3 der Halmlänge)
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden

Schnee­schimmel (Microdochium Nivale)

Ursache:

Schwächung der Pflanzen durch hohe Belastung wie Überdüngung (Stickstoffdüngung im Herbst), verdichteter Boden (Nässe) und hohe Temperaturschwankungen.

Jahreszeit:

Bei ungünstigen Bedingungen ganzjähriger Befall möglich, jedoch sind die ersten Anzeichen häufig im Frühjahr (Befall im Herbst) nach der Schneeschmelze erkennbar.

Symptome:

Anfänglich 3–4 cm kleine kreisrunde bräunliche Flecken, die im späteren Verlauf auf bis zu 30 cm im Durchmesser anwachsen. Bei hoher Feuchtigkeit ist der Rand ist mit einem grau-weißen bis rosafarbenen Pilzgeflecht (Myzel) überzogen. Die einzelnen Flecken können sich miteinander verbinden und so größere, zusammenhängende Flächen bilden.

Gegenmaßnahmen:

In der Regel heilen die betroffenen Stellen bei warmen Temperaturen von selbst ab.
Vorbeugende Maßnahmen sind:

  • Regelmäßiges Mähen, nicht zu tief mähen (max. 1/3 der Halmlänge)
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • Ausgewogen Düngen (kaliumbetont im Herbst)
  • Entfernung von Laub und Rasenschnitt

Grauer Schnee­­schimmel (Typhula incarnata), Wurzelhalsfäule, Typhula-fäule

Ursache:

Schwächung der Pflanzen durch hohe Belastung wie Überdüngung (Stickstoffdüngung im Herbst), verdichteter Boden (Nässe)

Jahreszeit:

Spätherbst bis ins frühe Frühjahr bei Temperaturen um 0 °C 

Symptome:

Unregelmäßige hellbraun-braune Flecken, die einen Durchmesser von über 50 cm erreichen können. Bei entsprechender Feuchtigkeit bildet sich ein hellgraues Pilzgeflecht (Myzel). Das Schadbild ähnelt dem des Schneeschimmels (Microdochium nivale), allerdings wirken die Blätter beim grauen Schneeschimmel trocken und papierartig.

Gegenmaßnahmen:

In der Regel heilen die betroffenen Stellen bei warmen Temperaturen von selbst ab.
Vorbeugende Maßnahmen sind:

  • Regelmäßiges Mähen, nicht zu tief mähen (max. 1/3 der Halmlänge)
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • ausgewogen Düngen (kaliumbetont im Herbst)
  • Entfernung von Laub und Rasenschnitt

Dollarflecken­krankheit

Ursache:

Schwächung der Pflanzen durch hohe Belastung wie Trockenheit und Nährstoffmangel. Sporenübertragung z. B. durch Arbeitsgerät, Menschen und Tiere sowie Wind.

Jahreszeit:

Tritt meist in den Sommermonaten bei höheren Temperaturen ab 25 °C und kühleren Nächten mit Taubildung auf.

Symptome:

Vom gesunden Rasen scharf abgetrennte helle, strohige Flecken. Der Durchmesser der Flecken beträgt anfangs nur wenige Zentimeter, kann aber im Laufe der Zeit mehr als 10 cm erreichen. Bei hoher Feuchtigkeit (z. B. Morgentau) ist ein weißes Pilzgeflecht (Myzel) erkennbar.

Gegenmaßnahmen:
  • Auf ausgewogene Düngung achten
  • Trockenstress vermeiden, Bewässerung optimieren
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren

Schwarz­beinigkeit

Ursache:

Schwächung der Pflanzen durch hohe Belastung wie Trockenheit und anhaltende Feuchtigkeit. Ein zu hoher pH-Wert und eine schlechte Nährstoffversorgung können diesen Pilzbefall begünstigen.

Jahreszeit:

Die Erkrankung kann je nach Witterung vom Frühjahr bis in den Herbst auftreten.

Symptome:

Anfangs gelbliche bis orangerote Flecken mit einem Durchmesser von ca. 5 – 10 cm. Im späteren Verlauf können die Flecken ineinander übergehen und einen Durchmesser von über 1 m erreichen. Da der Pilz die Wurzeln der Pflanzen befällt, sind diese braun bis schwarz verfärbt.

Gegenmaßnahmen:
  • Auf ausgewogene Düngung achten
  • Trockenstress vermeiden, Bewässerung optimieren
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • einen zu hohen PH-Wert (>7.0) vermeiden

Hexenringen Typ 1,2,3

Ursache:

Organische Substanzen im Boden (z. B. Holz- oder Wurzelreste) werden durch Pilze zersetzt. Das unterirdische Pilzgeflecht (Myzel) verbreitet sich ringförmig in alle Richtungen und am Ende des Myzels bilden sich bei passender Witterung oberirdisch die Fruchtkörper (Hutpilze) aus.
Nährstoffarme oder sandige Böden begünstigen die Erkrankung.

Jahreszeit:

Ganzjähriger Befall möglich

Symptome:

Typ 1: Anfangs dunkelgrüne Ringe auf der Rasenfläche, auf denen bei günstiger Witterung Hutpilze wachsen. Da das Myzel oft wasserundurchlässig ist, sterben die Gräser im Ringbereich ab.
Typ 2: Dunkelgrüne Ringe aus stark wachsenden saftigen Rasen, in denen vermehrt Pilze wachsen. Die Gräser sterben nicht ab.
Typ 3: Keine Schädigung des Rasens, lediglich ein vermehrtes ringförmiges Pilzwachstum.

Gegenmaßnahmen:
  • Betroffene Stellen intensiv wässern
  • wasserundurchdringliches Myzel zerreißen bzw. durchstechen
  • In hartnäckigen schweren Fällen ist ein Bodenaustausch nötig
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • Ausgewogen Düngen (kaliumbetont im Herbst)
  • Entfernung von Laub und Rasenschnitt

Schleimpilze

Ursache:

Organische Substanzen im Boden (z. B. Holz- oder Wurzelreste) werden durch Pilze zersetzt. Das unterirdische Pilzgeflecht (Myzel) verbreitet sich im Boden und kommt nur selten an die Oberfläche. Der Pilz verbreitet sich unterirdisch, befällt aber nur selten die Wurzeln.

Jahreszeit:

Ganzjähriger Befall möglich

Symptome:

Solange der Schleimpilz unterirdisch sich verbreitet, ist dieser nicht zu erkennen. Ab und zu setzen sich die Fruchtkörper des Schleimpilzes auf die Halme. Dann befinden sich Pustel ähnliche Tropfen an der Rasenfläche. Deren Farbe können Gelb, Orange oder sogar Violett sein.

Gegenmaßnahmen:
  • in hartnäckigen schweren Fällen ist ein Bodenaustausch nötig
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • ausgewogen Düngen (kaliumbetont im Herbst)
  • Entfernung von Laub und Rasenschnitt

Wurzelbrand

Ursache:

Tritt bei Neuanlagen oder Nachsaaten (geschädigtes Saatgut) auf, selten bei etablierten Rasenflächen.
Schwächung der Pflanzen durch hohe Belastung wie Überdüngung, Rasenfilz, verdichteter Boden (Nässe) oder Trockenheit.

Jahreszeit:

Ganzjähriger Befall möglich

Symptome:

Auf der Rasenfläche sind helle, eingefallene Flecken erkennbar, die Halme sind schlaff und wirken schleimig. Der Wurzelhals der Pflanzen ist dunkel verfärbt. Bei ausreichend Feuchtigkeit ist ein weißes Myzel erkennbar. Die befallenen Gräser lassen sich leicht aus dem Boden ziehen.

Gegenmaßnahmen:
  • Auf ausgewogene Düngung achten
  • Trockenstress vermeiden, Bewässerung optimieren
  • Auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren oder aerifizieren und sanden
  • Bei Neuanlage oder Nachsaat auf optimales Saatgut achten

Anthracnose

Ursache:

Schwächung des Rasens durch hohe Belastung z. B. zu tiefen Rasenschnitt und Trockenheit, anhaltende Nässe, Rasenfilz und Nährstoffmangel.

Jahreszeit:

Frühjahr-Herbst

Symptome:

Unregelmäßige gelblich bis rotbraune Flecken, leicht zu verwechseln mit Trockenschäden. An den Halmen sind dornenartige Auswüchse zu erkennen.

Gegenmaßnahmen:
  • regelmäßiges Mähen (max. 1/3 der Halmlänge)
  • Rasenschnitt und Laub entfernen (Vermeidung von Rasenfilz)
  • auf gute Durchlässigkeit im Boden achten, ggf. vertikutieren bzw. aerifizieren und sanden
  • ausgewogene Düngung (keine Stickstoffdüngung im Herbst)
  • Dem Wetter angepasste Wässerung des Rasens (Vermeidung von Trockenstress)
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